Der Müncheberger Obstbauversuchsanstalt droht Gefahr durch Mäuse

Am heutigen Montag, den 11. Juli, waren Mitglieder der Initiative „Wiederaufbau der Obstbauversuchsanstalt“ auf dem Gelände Kirschen pflücken. Diese hängen im Moment dunkelrot und saftig an den Bäumen.

Auf dem Gelände fällt eines noch mehr auf – das Unkraut steht menschhoch zwischen den Obstbäumen. Dabei sind die Folgen schon sichtbar: Mäuse rennen zwischen den Bäumen hin und her. „Durch die Samen im hohen Gras können sich die Mäuse dick und rund fressen. Dabei hat das fatale Folgen für den Sortengarten. Denn wenn der Durst zu groß ist, knabbern die Mäuse Rinden und Wurzeln der Bäume an. So droht der Baumtod“, sagt Eva Rönspieß, Master-Absolventin der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Mäuse vermehren sich sehr oft und sehr schnell innerhalb eines Jahres. Durch das hohe Gras sind sie vor Angreifern aus der Luft und vom Boden geschützt. D.h. Fuchs, Marder und Greifvögel können sich nicht den Magen vollschlagen.

„Es scheint so als gäbe es zurzeit keine Beikrautregulierung und nur eine eingeschränkte Bestandspflege auf der Anlage. Das ist überaus bedauerlich. Denn so steigt das Gefährdungspotenzial aufgrund der Mäuse.“, so Frau Rönspieß weiter. „Ohne Bestandspflege kann der einmalige Sortengarten in Müncheberg sicherlich auch nicht seinen Bildungsauftrag ausführen. Welche Besucher glauben bei dieser ungepflegten Anlage, dass hier gute Beratung und Innovation im Anbau stattindet?“ Gerade in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels ist diese Versuchsanstalt für die Region unglaublich wichtig. „Tafeltraube, Aprikose und Co. wachsen hier auf nicht traditionellen Anbauflächen und das sogar sehr gut,“ ergänzt Frau Hellmich vom Landfrauenverein.

„Die genetischen Ressourcen müssen in Müncheberg erhalten werden.“

„Da ich bereits Erfahrungen im Umgang mit Landmaschinen gesammelt habe, könnte ich mich auch als Praktikantin für die Anstalt bewerben. Somit könnte ich helfen den Verlust der Artenvielfalt durch Mäusefraß zu verhindern“, bietet Sabine Niels an. Natürlich entscheidet der Präsident des Landesamtes für  Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Dr. Freude über die entsprechende Bewerbung.
Langfristig müssen genügend Arbeitsplätze geschaffen werden, die auch was die Bestandspflege angeht mit Fachwissen ausgestattet sind.

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Verwandte Artikel