Die bündnisgrüne Fraktion im Kreistag unterstützt den Vorschlag der Freien Wähler, den Landrat zu beauftragen, grundsätzliche konzeptionelle Überlegungen für eine Neuaufstellung des ÖPNV in unserem Kreis zu formulieren. Diese Überlegungen sollen dem Kreistag als Grundlage für die Ausarbeitung einer Mobilitätsstrategie zur übernächsten Sitzungsrunde vorlegen.
Der Antrag der Freien Wähler wurde am 12. Februar nach intensiver Diskussion von einer Mehrheit des Kreistages in Beeskow befürwortet. Vorher war ganz knapp ein Antrag der SPD, in dem sie die Mittel für den ÖPNV mit 1 Million Euro pro Jahr aufstocken wollte, abgelehnt worden.
„Wir wollen alle dasselbe, nämlich eine Verbesserung des ÖPNVs“, hatte der Kreistagsvorsitzende Franz Berger (SPD) noch am Anfang der Diskussion gesagt. Damit hörte dann aber auch die Einigkeit auf. Während SPD und Linke `einfach` mehr Geld für ÖPNV einplanen wollten, waren die Bündnisgrünen, CDU und die Freie Wähler der Meinung, dass grundsätzlich überlegt werden muss, wie der ÖPNV in der Zukunft aussehen soll.
Die Kreistagsabgeordneten Carolin Hilschenz und Anja Grabs
Carolin Hilschenz hob hervor, dass ein vernünftiges Konzept wichtig ist, wobei auch Bürger aus kleinen Gemeinden miteinbezogen werden sollen. „Gerade da brauchen wir auch alternative ÖPNV-Formen.“ Hilschenz erinnerte daran, dass es zwischen Eisenhüttenstadt und Guben momentan unmöglich ist, irgendwo mit dem Bus hinzukommen. „Das muss sich ändern.“ Auch Erdmute Scheufele regte kreative Lösungen an, wie zum Beispiel die Benutzung von Apps wie `Pampa` und `Mitfahrbank`. Scheufele: „Wir sollten im Kreis außerdem überlegen, ob wir nicht auch einen Nahverkehrsbeirat installieren wollen, so wie bereits in einigen anderen Landkreisen üblich.“
Kreistagsabgeordnete Erdmute Scheufele
Der vom Kreistag angenommene Antrag soll letztendlich zu einer massiven Verstärkung der Hauptlinien des ÖPNV in Form von deutlich höheren Takten führen, ergänzt durch eine flexible Struktur von Zubringerdiensten mit Anrufsammeltaxis oder bereits Selbstfahrenden Systemen.
Daneben sollen Möglichkeiten zu einer kurzfristigen Erhöhung der Angebote in kleinen Dörfern auch außerhalb des Schülerverkehrs sowie zu Verbesserung des Angebots für Schüler in den schulfreien Zeiten, an den Wochenenden und in den Ferienzeiten, aufgezeigt werden.
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