Wenn alles nach Tesla-Plan verläuft, könnten schon binnen vier, fünf Monaten die ersten Elektro-Autos das Werk in Freienbrink verlassen. Tausende Pendler werden dann täglich Richtung Tesla-Fabrik reisen. Um dafür zu sorgen, dass die Arbeitskräfte nicht nur mit dem PKW, sondern vor allem auch mit der Bahn und dem Rad anreisen, müsste ab sofort die richtige Infrastruktur dafür geschaffen werden.
Vor allem im Bereich der Radwegeplanung geht es aber viel zu langsam voran. Dies wurde aus einer Anfrage der bündnisgrünen Fraktion im Kreistag deutlich.
Laut Sascha Gehm, Beigeordneter in Kreis, ist das Thema `Radwegeanbindung Tesla` im vergangenen Jahr in den Fokus der „AG Infrastruktur“ des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung geraten. Gehm: „Ende 2020 hat sich die Kreisverwaltung bereit erklärt, dieses Thema konzeptionell zu bearbeiten und die betroffenen Stakeholder zu koordinieren. Dies ist insofern ungewöhnlich, als dass der Landkreis selbst – von einem Stück der K6755 bei Jägerbude abgesehen – weder Baulastträger noch Aufgabenträger oder Eigentümer von Verkehrsflächen und Radwegen in der Umgebung um Tesla ist. Die vorhandenen und potentiellen straßenbegleitenden Radwege liegen vor allem in der Baulastträgerschaft des Landes, die sonstigen Radwege liegen bei den kreisangehörigen Städten und Gemeinden und teilweise beim Landesbetrieb Forst. Als Eigentümer mit wichtigen Flächen kommen ebenfalls der Landesforst, die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) sowie Tesla selbst in Betracht.“
Laut Gehm wurde die Verantwortung für die Planung der Radwege mittlerweile in der AG Infrastruktur der Steuerungsgruppe Tesla des Landkreises angesiedelt. Gehm: „Dadurch sollte eine starke Verankerung in den kommunalpolitischen Raum sichergestellt werden. Die nicht-kommunalen Akteure sowie die direkt angrenzende Stadt und Gemeinden wurden in einem der Arbeitsgruppe zuarbeitenden Arbeitskreis gebündelt, in dem die teilweise sehr technischen Fragestellungen erörtert werden konnten.“
Laut Gehm werden dabei folgende Fragen in absteigender Priorität bearbeitet:
- Wie kann eine Erreichbarkeit des Tesla-Werkes durch Radfahrer zum Produktionsbeginn in 2021 sichergestellt werden? Insbesondere: Wo und wie kann eine Querung der L38 erfolgen?
- Wie kann unter Berücksichtigung der noch geplanten Änderungen an der sonstigen Infrastruktur im Umfeld der Fabrik ein Zielnetz im direkten Umfeld der Fabrik für das Jahr 2025 aussehen?
- Welche Verbindungen sind darüber hinaus langfristig und weiträumig betrachtet als Zubringer zum Werk sinnvoll?
In der AG Infrastruktur der Steuerungsgruppe Tesla sind die in der Steuerungsgruppe vertretenen kreisangehörigen Städte und Gemeinden Mitglied. Im Arbeitskreis sind zudem das MIL, die LEG, der Landesbetrieb Straßen, der Landesbetrieb Forst, die Autobahn GmbH, Tesla und natürlich die Gemeinde Grünheide, die Stadt Erkner und das Amt Spreenhagen vertreten.
Laut Gehm wird die Kreisverwaltung, ´sobald es einen mit den Stakeholdern abgestimmten Entwurf für ein erstes Radwegekonzept gibt, im Ausschuss für Bauen und Umwelt darüber berichten´.
Während der Sitzung des Ausschusses für Ländliche Entwicklung am 4. März kritisierte sachkundiger Einwohner Jeroen Kuiper die zu langsam voranschreitenden Planungen. „Ein erstes Radwegekonzept Richtung Tesla wird es wohl frühestens in der zweiten Jahreshälfte geben. Radwege könnten dann frühestens ab 2022 gebaut werden“, meinte Kuiper. Auf seiner Frage nach der Finanzierung der Radwege antwortete Gehm, dass der Kreis auf substantielle Förderung durch das Land setzt.
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